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Wie Indien nach Alta Badia kam

Milliarden-Dollar-Industrie oder Weg zur Erleuchtung? Spirituell aufgeladener Schnickschnack oder Geheimwaffe für ein gesundes Leben? Die Frage, was denn genau Yoga ist, werden wir hier nicht beantworten können, daran beißen sich weit Klügere die Zähne aus. Eines ist sicher: Das moderne Yoga mit seinen Körper- und Atemübungen macht etwas mit uns Menschen.
 
Das haben auch wir hier in Alta Badia eingesehen. Denn als anderswo in Europa schon jeder wusste, was ein herabschauender Hund ist, war Südtirol noch echtes Yoga-Ödland. Das hat sich göttinseidank geändert und selbst in den entlegensten Bergdörflein praktiziert man den Sonnengruß. Eigentlich erstaunlich, denn als vor knapp 40 Jahren in Bruneck der erste Yogakurs angeboten wurde, war die Aufregung groß. Doch dazu später mehr. Zuerst wollen wir einen kurzen Abstecher nach Südasien machen.


Wie alt ist Yoga wirklich? 5000 oder nur 500 Jahre?

Ohne Zweifel: Es klingt gut und macht etwas her, wenn zu lesen ist, die Yogatradition sei fünftausend Jahre alt. Nur: Hier wären wir wieder bei der Problematik der Begrifflichkeit von Yoga und der Feststellung, dass nur weil etwas unheimlich alt ist, es ja nicht unbedingt unheimlich wirkungsvoll sein muss. Davon abgesehen: Es gibt tatsächlich Jahrtausende alte bildliche Darstellungen aus Mohenjo-Daro im heutigen Pakistan, die Yoga-Übungen zeigen sollen. Das erste Mal nachweislich geschrieben wurde das Wort „Yoga“ um etwa 300 vor Christus in den sogenannten Upanishaden. Diese hinduistische Schriftensammlung bezeichnet Yoga als „Weg zur Überwindung von Freude und Leid“. Wer es ganz genau wissen möchte (und was ein Ochsengespann damit zu tun hat), dem seien die Verse 3.3 und 6.10 ans Herz gelegt. Der erste, der Yoga als ganze Lebensweise beschrieb und bis heute prägt, war der indische Gelehrte Patañjali. Er lebte zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr und beschreibt in seinem vier Kapiteln und 195 Verse starken Yogasutra den berühmten „achtgliedrigen Pfad“. Der wiederum ist nicht nur für angehende Yoga-Lehrende interessant, sondern auch für all jene, die Yoga schlicht als eine trendige Form der Körperertüchtigung betrachten. Spoiler: Ist sie nicht. Auch, wenn gestählte Instafluencer anderes behaupten. 
Von Indien nach Amerika nach Europa und dann über Bruneck nach Alta Badia…

Bis wir in der Jetztzeit und bei uns in St. Kassian landen, dauert es noch ein wenig. Denn der Weg, den das Yoga (oder der Yoga? Selbst da scheiden sich die Geister) nehmen musste, um auch im schönen Südtirol zu landen, war ein äußerst abenteuerlicher. Um große Namen wie Swami Vivekananda, der 1896 in Chicago einen Vortrag hielt und eine wahre Welle der Yoga-Begeisterung auslöste, oder Paramahamsa Yogananda mit seinen ersten Ashrams am amerikanischen Kontinent kommt man dabei nicht herum. Etwas später, nämlich mit zunehmender Popularität von Freikörperkultur und Reformbewegung, wurde Yoga auch in Europa bekannter. Als dann in den 1960er und 1970ern Yogameister wie Pattabhi Jois oder B.K.S. Iyengar die Weltenbühne betraten, gab es „im Westen“ kein Halten mehr. Überall von Los Angeles bis London wurden auf Teufel komm raus Asanas (Körperübungen) praktiziert und Pranayama (Atemtechnik) geübt. Apropos Satan: Den hatte so mancher im Verdacht, als in den 1980ern ein Inder namens Rakesh Nanda im Südtiroler Städtchen Bruneck seine Zelte aufschlug und begann, Yoga zu unterrichten. Von einem teuflischen Geheimbund war die Rede, mindestens aber von einer Hippie-Sekte. Sogar die Lokalzeitung warnte vor dieser Praxis namens Yoga und titelte: „Vorsicht vor den falschen Götzen“. Zahlreiche empörte Leserbriefe und einige Südtiroler:innen später, die sich selbst auf nach Indien machten, um es im Ursprungsland zu lernen, ist Yoga auch bei uns in Alta Badia für eine Vielzahl von Menschen unverzichtbarer Teil des Lebens geworden. Selbstredend ist ein Urlaub bei uns im Lagació eine hervorragende Gelegenheit, die Matte in besonders schöner Umgebung auszurollen. Wer mag, kann sich dabei von unserer Yogalehrerin Romy anleiten lassen. Mit maximal drei weiteren Yogis und Yoginis wird ganz individuell praktiziert, je nach Level der Teilnehmenden, Jahres- oder Tageszeit. Unser Tipp: Schon vor der Anreise ins Lagació einen Platz in Romys-Yogastunden reservieren!